...wohnen auf der verfluchten deutschen Erde
Jüdisches Leben in Südhessen nach 1945
... die Bevölkerung zu schonen

In Babenhausen wurde ab Herbst 1946 in der Artillerie-Kaserne ein DP-Lager für zeitweise über 2.000 Menschen eingerichtet. Da das Lager von der Stadt räumlich getrennt war, kam es zu weniger Konflikten mit der Ortsbevölkerung.

In Bensheim war seit Sommer 1945 in mehreren, hauptsächlich öffentlichen Gebäuden ein Lager für 1.700 polnische DPs eingerichtet worden. Im Laufe des Jahres 1946 traten einige von ihnen durch kriminelle Aktivitäten (die sich bis zu bewaffneten Einbrüchen in gestohlenen US-Uniformen steigerten) hervor. Die Militärbehörde reagierte mit scharfen Gerichtsurteilen. Als im Sommer 1946 zwar die meisten Polen Bensheim verließen, dafür aber die Einrichtung eines Lagers für polnische DPs angekündigt wurde, sorgte dies für Unruhe unter der Bevölkerung. Die über 1.000 jüdischen DPs kamen größtenteils aus Polen und waren außerhalb des Lagers vor allem im Schwarzmarkt aktiv.

Die Lager in Babenhausen und Bensheim wurden nach Auswanderung der Bewohner 1949 geschlossen.

Bericht des JOINT-Bauftragten Joseph Fink über Schwierigkeiten bei der Einrichtung des Lagers Babenhausen Rundschreiben des Bürgermeisters von Bensheim, Juli 1946 Bericht des JOINT-Beauftragten Sydney B. Fuerst, August 1946 Jüdische DPs Mai 1947 im Lager Bensheim Familie Schmetterling in Breslau 1946 Arie und Martha Schmetterling in Bensheim
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Rundschreiben des Bürgermeisters von Bensheim, Treffert, vom 26. Juli 1946, mit dem er die Bevölkerung wegen der Einweisung jüdischer DPs beruhigen und zugleich vor dem Schwarzhandel mit ihnen warnen will. (Verordnungs- und Anzeigeblatt des Landkreises Bergstraße)
Babenhausen - Bensheim