Darmstadt zählte 1933 etwa 1.600 Bewohner jüdischen Glaubens, die entweder der (liberalen) Israelitischen
Religionsgemeinde oder der (orthodoxen) Israelitischen Religionsgesellschaft angehörten. Dazu kamen noch einige hundert,
die mit Christen verheiratet oder überhaupt nicht mehr religiös waren. Bis 1940 gelang
einem großen Teil die Auswanderung. 1943 wurden die letzten, mit christlichen Deutschen verheirateten Darmstädter
Juden in Lager deportiert. Etwa 600 jüdische Darmstädter wurden in den Todeslagern umgebracht.
Eine Handvoll jüdischer Darmstädterinnen und Darmstädter kehrte 1945, befreit aus
Arbeits- und Vernichtungslagern, zurück. Dazu kamen andere Überlebende des Naziterrors oder
Emigrierte, die eher zufällig nach Darmstadt verschlagen wurden. Sie bauten eine Jüdische Gemeinde auf.
She’erit Haplejta - der Rest der Übriggebliebenen nannten sich diese Juden, die zunächst
auf deutschem Boden nur vorübergehend bleiben wollten, etwa um eine Berufsausbildung zu absolvieren.
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