Die jüdischen DPs in Lampertheim waren in den vergangenen Kriegsjahren nicht nur knapp dem Tod in Lagern,
Zwangsarbeit oder Krieg entkommen, sondern auch durch Verlust von Angehörigen, Beruf und Wohnort sozial entwurzelt worden.
Ein Teil von ihnen war in Polen Untergrundkämpfer gewesen. Die Jiddisch sprechenden Menschen nutzten ihre neue Frajhajt
zum Aufbau eines kulturellen Lebens. Sie gaben eine Lagerzeitung heraus, spielten Theater oder luden Theatergruppen ein,
veranstalteten Sportwettkämpfe und politische Kundgebungen.
Zum Alltag gehörten aber auch eine Reihe endloser Kleinkonflikte mit der deutschen Bevölkerung, die vor allem
in der privilegierten Versorgung der jüdischen Lagerbewohner ihre Ursache hatten.
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