...wohnen auf der verfluchten deutschen Erde
Jüdisches Leben in Südhessen nach 1945
Lag Baomer

Da im Laufe des Jahres 1946 ständig neue Kindertransporte ankamen, wurde der Platz in der Odenwaldschule bald zu eng. Vorübergehend wurden Kinder im Lager Lampertheim untergebracht, dessen Bewohner sich danach drängten, sie zu bemuttern. Da die Zahl der Neuankömmlinge aber weiter anstieg, wurde Mathilde Oftedal angewiesen, im Sommer 1946 in dem Odenwald-Kurort Lindenfels fünf Hotels zu beschlagnahmen und 450 Waisenkinder mit Lehrern und Erziehern dort einzuquartieren. Die Mehrzahl blieb bis 1947 dort und entfaltete ein autonomes kulturelles Leben, das in der Geschichte des Ortes heute nahezu vergessen ist. Herausragendes Ereignis war die Feier des Lag Baomer-Festes am 7. Mai 1947, zu dem einige hundert jüdische Jugendliche aus Lagern in ganz Deutschland anreisten.

Bericht vom 16. Mai 1947 aus der Zeitung Unterwegs Lag Baomer in Lindenfels am 7. Mai 1947 Teilnehmer des Lag Baomer-Festes in Lindenfels Teilnehmer des Lag Baomer-Festes in Lindenfels Teilnehmer des Lag Baomer-Festes in Lindenfels Teilnehmer des Lag Baomer-Festes in Lindenfels
Hotel Hessisches Haus Der Eßsaal Bilder von führenden Zionisten Eliezer Rabinovitz inmitten jüdischer Kinder
Klicken, um die Vergrößerung anzuzeigen Bericht vom 16. Mai 1947 aus "Unterwegs", der Zeitung des jüdischen DP-Lagers Zeilsheim, über das Lag Baomerfest in Lindenfels.
Dieses Fest wurde von der jüdischen Jugendorganisation Hashomer Hazair zwischen 1946 und 1948 immer sehr groß gefeiert. (Lag Baomer: Der 33. Tag in der Trauerzeit nach Pessach, der als Freudentag begangen wird, weil das Sterben der Schüler des Rabbi Akiba an einer Seuche an diesem Tag aufgehört haben soll.) Die deutsche Übersetzung finden Sie hier .
Lindenfels