...wohnen auf der verfluchten deutschen Erde
Jüdisches Leben in Südhessen nach 1945
Polske barn i Odenwald skolen

Im Frühjahr 1946 organisierte Mathilde Oftedal die Unterbringung einer Gruppe jüdischer Waisenkinder aus Polen in der Odenwald-
schule. Die Kinder hatten ihre Eltern im Ghetto oder in den Konzentrationslagern verloren und oft auf sich allein gestellt den Krieg überlebt. Die Odenwaldschule hatte den Krieg zwar äußerlich unversehrt überstanden, doch war der reformpädagogische Geist des Gründers Paul Geheeb mit den meisten Lehrern vertrieben worden. Daher wurde die nach England emigrierte, sozialistische Pädagogin Minna Specht als Leiterin berufen. Es war sicher ein mutiges Experiment, polnisch-jüdische Kinder einige Wochen mit den noch von der nationalistischen NS-Erziehung beeinflussten deutschen Kindern zusammenleben zu lassen.

Am 4. Juli 1946, dem amerikanischen Unabhängigkeitstag, wurde die jüdische Kinderkolonie in der Odenwaldschule von einer Delegation aus Lampertheim besucht.

Vortragsmanuskript von Mathilde Oftedal zum Thema Flüchtlingskinder auf der Schulbank, Februar 1952 Porträts zweier unbekannter jüdischer Waisenkinder aus Polen Minna Specht im Sommer 1946 mit Kindern in der Odenwaldschule Minna Specht im Sommer 1946 in der Odenwaldschule mit Artur Bratu Bericht der Lampertheimer Lagerzeitung Frajhajt über den Besuch einer Delegation aus Lampertheim
Klicken, um die Vergrößerung anzuzeigen Minna Specht im Sommer 1946 in der Odenwaldschule mit Artur Bratu.
(Foto: Ruth Bratu)
Artur Bratu, ein ebenfalls nach England emigrierter sozialdemokratischer Lehrer, war seit 1949 in Darmstadt Stadtschulrat.
Lindenfels