"... möchten verbrennet werden"
Ausgrenzung und Gewalt gegen Ketzer, Juden, Hexen
... auch in der hessischen Geschichte
 
Ausgrenzung und Gewalt im Mittelalter
 
Tafel 4: Judenhut und Pestpogrome

Ob die zu Zeiten Kaiser Konstantins privilegierte jüdische Kaufmannssiedlung in Köln den Sturz des Römerreiches überdauert hat, wissen wir nicht. Um die Jahrtausendwende gab es Judengemeinden in den rheinischen Bischofsstädten Köln, Mainz, Worms und Speyer. Trotz der im Laufe des Mittelalters gewachsenen Bedeutung der jüdischen Händler und Geldverleiher wechselten Unterstützung durch Sonderrechte wie Zollfreiheit und die Ernennung zu "kaiserlichen Kammerknechten" durch die Stauferkaiser mit ausgrenzenden Zwangsmaßnahmen, besonderen Kleidervorschriften, der Festlegung abgesonderter Wohnviertel und periodischen Austreibungen und Pogromen, erstmals nach Ausrufung des Kreuzzugs durch Papst Urban II. 1095, der den Volkszorn auf die "Heilandsmörder" richtete, besonders verheerend in der großen Pest von 1348/49, die man den Juden anzulasten suchte.

 

Glasfenster aus der Ritterstifts-Kirche in Wimpfen Urkunde König Konrads IV. vom 6. Mai 1246 Urkundliche Verschreibung einer Geldrente auf das Haus des Juden Gottschalk in Frankfurt Urkunde König Heinrichs VII. vom 13. Sept. 1310 Eintrag des Gelnhäuser Stadtbuchs zum Jahre 1348 Darstellung der Judenpogrome des Jahres 1349 in einer flandrischen Chronik