Tafel 4: Judenhut und Pestpogrome
Ob die zu Zeiten Kaiser Konstantins privilegierte jüdische Kaufmannssiedlung in Köln den Sturz des Römerreiches
überdauert hat, wissen wir nicht. Um die Jahrtausendwende gab es Judengemeinden in den rheinischen Bischofsstädten
Köln, Mainz, Worms und Speyer. Trotz der im Laufe des Mittelalters gewachsenen Bedeutung der jüdischen Händler und
Geldverleiher wechselten Unterstützung durch Sonderrechte wie Zollfreiheit und die Ernennung zu "kaiserlichen Kammerknechten"
durch die Stauferkaiser mit ausgrenzenden Zwangsmaßnahmen, besonderen Kleidervorschriften, der Festlegung abgesonderter
Wohnviertel und periodischen Austreibungen und Pogromen, erstmals nach Ausrufung
des Kreuzzugs durch Papst Urban II. 1095, der den Volkszorn auf die "Heilandsmörder" richtete,
besonders verheerend in der großen Pest von 1348/49, die man den Juden anzulasten suchte.
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