"... möchten verbrennet werden"
Ausgrenzung und Gewalt gegen Ketzer, Juden, Hexen
... auch in der hessischen Geschichte
 
Ausgrenzung und Gewalt im Mittelalter
 
Tafel 4: Judenhut und Pestpogrome

1348 wurden in Gelnhausen alle Juden... gebrandt off dem flecken, daz nu ein kirchoiff ist zu unser lieben frauwen und hinuß off den wasen gefurte und begraben.

Tatsächlich erreichte die über die Mittelmeerhäfen nach Europa eingeschleppte Seuche der "Schwarzen Pest" das Rhein-Main-Gebiet wohl erst um die Osterzeit 1349. In Frankfurt starben im Laufe weniger Monate rund 2000, in Mainz angeblich 6000 Menschen. Die ohnmächtige Angst der Bevölkerung verdächtigte die Juden der Brunnenvergiftung, zumal es bei ihnen wegen der besseren Hygiene durch die vorgeschriebenen rituellen Waschungen weniger Todesfälle gab. In Frankfurt kam es im Juli zu einem Judenpogrom, das sich nach dem Brand des Doms zu Jahresende wiederholte.

 

Glasfenster aus der Ritterstifts-Kirche in Wimpfen Urkunde König Konrads IV. vom 6. Mai 1246 Urkundliche Verschreibung einer Geldrente auf das Haus des Juden Gottschalk in Frankfurt Urkunde König Heinrichs VII. vom 13. Sept. 1310 Eintrag des Gelnhäuser Stadtbuchs zum Jahre 1348 Darstellung der Judenpogrome des Jahres 1349 in einer flandrischen Chronik

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Eintrag des Gelnhäuser Stadtbuchs zum
Jahre 1348 (StA Marburg S 323)