"... möchten verbrennet werden"
Ausgrenzung und Gewalt gegen Ketzer, Juden, Hexen
... auch in der hessischen Geschichte
 
Ausgrenzung und Gewalt im Mittelalter
 
Tafel 5: Ghetto und Gelber Ring

Die nach der Pogromwelle der Pestjahre zunächst gefestigte Rechtsstellung der Juden, die von der weltlichen Gewalt als Steuerquelle genutzt wurden, geriet erneut in Gefahr, als eifernde Wanderprediger im späteren 15. Jahrhundert die alten Anschuldigungen - Brunnenvergiftung, Ritualmord, Hostienfrevel - neu belebten. Neue Ausgrenzung und Vertreibung der Juden, u.a. 1473 aus der Stadt Mainz, waren die Folgen. Der strikten Position maßgeblicher protestantischer Reformatoren, die den Übertritt der Juden zum Christentum erzwingen wollten, ist der hessische Landgraf Philipp in seiner vom Staatsinteresse geprägten Neuordnung der jüdischen Rechtsverhältnisse nicht gefolgt.

 

Eintrag des Friedberger Stadtbuchs (um 1420) Holzschnitt-Darstellung des Judeneids von Hans Furtenbach Treuerevers des Juden Meyer als neuaufgenommener "Jüdenburger zu Babenhusen"
Darstellung zur 1451 neugeregelten Kennzeichnung der jüdischen Kleidung Frankfurter Ratsdekret von 1541 Um 1480 gemaltes Schandbild an der Mainbrücke von Frankfurt nach Sachsenhausen Darstellung einer Judenverbrennung in der 1493 erschienenen "Weltchronik" des Hartmann Schedel Stellungnahme der Kasseler Räte zu den Entwürfen einer neuen Judenordnung für die Landgrafschaft Hessen