"... möchten verbrennet werden"
Ausgrenzung und Gewalt gegen Ketzer, Juden, Hexen
... auch in der hessischen Geschichte
 
Das Scheitern der Aufklärung
 
Tafel 23: Von der Repression zur Toleranz

Das sinnlose Wüten gegen das Frankfurter Judenviertel am Vorabend des 30jährigen Krieges stand noch voll in der Tradition der aus überkommenen Vorurteilen genährten Pogrome des Mittelalters, in denen hier wie andernorts vielfach auch wirtschaftlicher Konkurrenzneid mitgewirkt hat. Die während des Krieges gewachsene Bedeutung der Juden als Heereslieferanten und Bankiers ließ die hessischen Städte nach Kriegsende erneut auf Vertreibung der Juden drängen.

Aufklärung und merkantilistisches Wirtschaftsdenken wirkten zusammen, um im Laufe des 18. Jahrhunderts eine neue Politik durchzusetzen, die im Zeichen geistiger Toleranz auf die soziale Integration der für die Landesentwicklung wichtigen Bevölkerungsgruppe abzielte.

 

Sturm der von V. Fettmilch geführten Frankfurter Handwerksgesellen auf die Judengasse, 1614 Empfehlungen Landgraf Georgs II. von Hessen-Darmstadt zur künftigen Behandlung der Juden Erneuerte Ordnung des Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt Verordnung von 1785 über die Einführung der deutschen Sprache in  jüdischen Geschäftsbüchern Glückwunsch-Medaillen der Darmstädter Judenschaft zum Regierungsantritt Landgraf Ludwigs X.