Tafel 23: Von der Repression zur Toleranz
Das sinnlose Wüten gegen das Frankfurter Judenviertel am Vorabend des 30jährigen Krieges stand
noch voll in der Tradition der aus überkommenen Vorurteilen genährten Pogrome des Mittelalters,
in denen hier wie andernorts vielfach auch wirtschaftlicher Konkurrenzneid mitgewirkt hat.
Die während des Krieges gewachsene Bedeutung der Juden als Heereslieferanten und Bankiers
ließ die hessischen Städte nach Kriegsende erneut auf Vertreibung der Juden drängen.
Aufklärung und merkantilistisches Wirtschaftsdenken wirkten zusammen, um im Laufe des
18. Jahrhunderts eine neue Politik durchzusetzen, die im Zeichen geistiger Toleranz auf
die soziale Integration der für die Landesentwicklung wichtigen Bevölkerungsgruppe abzielte.
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