"... möchten verbrennet werden"
Ausgrenzung und Gewalt gegen Ketzer, Juden, Hexen
... auch in der hessischen Geschichte
 
Das Scheitern der Aufklärung
 
Tafel 26: Armut wird exportiert

Der wirtschaftlich-soziale Umbruch des frühen 19. Jahrhunderts, die sogenannte "Bauernbefreiung" der Agrarreform und die Aufgabe der korporativen Bindung des Zunftsystems zugunsten der "Gewerbefreiheit" ließen in einer Zeit starker Bevölkerungszunahme neue Armut entstehen, die mit den "guten Werken" sozialer Hilfsaktionen nicht zu bewältigen war.

"Ausgrenzung" war letztlich auch der Versuch zahlreicher hessischer Städte und Gemeinden, die kommunalen Soziallasten durch organisierte Abschiebung der "Ortsarmen" nach Übersee loszuwerden, wo die mittellosen Auswanderer einem zumeist wenig aussichtsreichen Schicksal überlassen wurden.

 

Ausschussbericht des Darmstädter Landtags über den Antrag auf Einrichtung eines Arbeitshauses oder Bettlerdepots für das Großherzogtum Hessen, 1823 Landtagsrede des Abgeordneten von Gagern für die von ihm geforderte Auswanderungsfreiheit, 1820 Ein Transport kurhessischer Auswanderer auf dem Weg nach Bremen Bericht über die Reaktion der amerikanischen Öffentlichkeit auf die Anlandung mehrere Transporte mit mittellosen Auswanderern aus dem Hessischen, 1846 Schreiben des Landrats zu Erbach wegen der Aufnahme eines Darlehens für die Auswanderung von 18 Familien nach Algerien Briefe ausgewanderter deutscher Proletarier aus Algerien Flugschrift überdie geregelte Auswanderung des deutschen Proletariats nach Texas, 1850