"... möchten verbrennet werden"
Ausgrenzung und Gewalt gegen Ketzer, Juden, Hexen
... auch in der hessischen Geschichte
 
Das Scheitern der Aufklärung
 
Tafel 26: Armut wird exportiert

Am 9. Oktober 1823 brachte der Abgeordnete Regierungsrat Karl von Kuder - gleichzeitig mit einem Antrag auf bürgerliche Verbesserung der Juden - einen Antrag auf Einrichtung eines Arbeitshauses oder Bettlerdepots für das Großherzogtum Hessen in den Darmstädter Landtag ein. Ein entsprechender Antrag, zunächst beschränkt auf die Provinz Rheinhessen, wurde bereits 1820 in der ersten Session des Landtags nach Erlass der neuen Verfassung vom Abgeordneten Franz Christoph Braun, Pfarrer in Oppenheim gestellt. Der Ausschuss bestätigte die Nützlichkeit des mit dem Nothstand des gesamten Landes begründeten Antrags, votierte jedoch wegen fehlender Mittel für die Ablehnung.

Ähnliche Anträge auf Schaffung von Armenarbeits-häusern bzw. zwangsweise Verbringung arbeitsscheuer Personen in Gemeindearbeitsanstalten wurden auch in der Landtagssession 1832/33 und in den 1840er Jahren gestellt.

 

Ausschussbericht des Darmstädter Landtags über den Antrag auf Einrichtung eines Arbeitshauses oder Bettlerdepots für das Großherzogtum Hessen, 1823 Landtagsrede des Abgeordneten von Gagern für die von ihm geforderte Auswanderungsfreiheit, 1820 Ein Transport kurhessischer Auswanderer auf dem Weg nach Bremen Bericht über die Reaktion der amerikanischen Öffentlichkeit auf die Anlandung mehrere Transporte mit mittellosen Auswanderern aus dem Hessischen, 1846 Schreiben des Landrats zu Erbach wegen der Aufnahme eines Darlehens für die Auswanderung von 18 Familien nach Algerien Briefe ausgewanderter deutscher Proletarier aus Algerien Flugschrift überdie geregelte Auswanderung des deutschen Proletariats nach Texas, 1850

Klicken, um die Vergrößerung anzuzeigen
Ausschussbericht des Darmstädter Landtags über einen Antrag auf Einrichtung eines Arbeitshauses oder Bettlerdepots für das Großherzogtum Hessen (StA Darmstadt).