Tafel 7: Glaubensfeind Hexe
Der "Hexenhammer" behandelte theologische Fragen der Hexenlehre, aber auch praktische der Hexenverfolgung,
wie die: woran man Hexen erkennt, wie man sie unter der Folter befragt, wie sich der Richter zu
verhalten hat. - Berüchtigt und folgenschwer ist die abwertende Darstellung der Frauen,
unter denen eine größere Menge der Hexen sich findet als unter den Männern.
Übersetzung der abgebildeten 6. Frage aus dem 1. Teil:
Bezüglich der dritten, hierher gehörenden Schwierigkeit, bezüglich der Hexen selbst, die sich
den Dämonen unterwerfen, lassen sich mehrere schwierige Fragen aufstellen über die Art, an solche
Unflätereien heranzugehen.
... wollen wir zur zweiten Hauptfrage schreiten, und zwar zuerst, warum bei dem so gebrechlichen
Geschlechte diese Art der Verruchtheit mehr sich findet als bei den Männern; und es wird die erste
allgemeine Frage sein über die Haupteigenschaften der Weiber; die zweite spezielle, was für Weiber
häufiger als abergläubisch und Hexen befunden werden; die dritte, besondere, handelt von den Hebammen
selbst, welche alle andern an Bosheit übertreffen.
... daher ist auch zur Ermahnung der Weiber dieser Stoff selbst wohl zu Predigten geeignet, und
sie sind begierig zu hören, wie die Erfahrung oft gelehrt, wenn man solches nur diskret vorbringt.
Einige Gelehrte nämlich geben d i e s e n Grund an: sie sagen, es gebe dreierlei in der Welt, was
im Guten und Bösen kein Maß zu halten weiß: die Z u n g e, der G e i s t l i c h e
und das W e i b.
Übersetzung nach J.W. R. Schmidt (1906), München 1993, S. 92 ff.)
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