"... möchten verbrennet werden"
Ausgrenzung und Gewalt gegen Ketzer, Juden, Hexen
... auch in der hessischen Geschichte
 
Hexenverfolgung: Tödliche Ausgrenzung mit System
 
Tafel 20: Heilende Frauen - strafende Männer?

Die überwältigende Mehrheit der Opfer waren Frauen, doch lässt sich ihre Verurteilung nur selten mit einer Funktion als "Heilerin" oder Hebamme in Verbindung bringen. Wichtiger war oft die Zugehörigkeit zu einer Familie, in der "zauberisches" Handeln "vererbt" zu werden schien. Die Standard-Anklage wegen "Vergiftung" knüpfte an Vorfälle im Bereich traditionell "weiblicher" Tätigkeiten wie Kinderaufzucht, Krankenpflege, Versorgung von Tieren, Bereiten von Mahlzeiten an. Es ist eher eine Ausnahme, dass bei Prozessen in der Grafschaft Isenburg-Büdingen nach 1652 auch ziemlich häufig von der Zubereitung von Medizin gesprochen wurde.

Bittschrift von Bürgern und Rat von Büdingen an die Grafen von Isenburg-Büdingen, 1652 Büdingen um 1655
Auszüge aus Geständnissen von drei Frauen in Büdingen, Sommer 1652 Der Hexenturm in Büdingen Brief des später hingerichteten Schneiders Caspar Ruß an seine Frau, Nov. 1652