"... möchten verbrennet werden"
Ausgrenzung und Gewalt gegen Ketzer, Juden, Hexen
... auch in der hessischen Geschichte
 
Das Scheitern der Aufklärung
 
Tafel 23: Von der Repression zur Toleranz

Der Sturm der vom Lebkuchenbäcker Vinzenz Fettmilch geführten Frankfurter Handwerksgesellen auf die dichtbevölkerte Judengasse am 22. August 1614 führte zum fluchtartigen Auszug der Juden aus der Stadt.

Die von Fettmilch geführte Bürgerbewegung hatte sich durch einen bewaffneten Aufstand im Sommer 1612 die Mitherrschaft in der Stadt erstritten. Nach Verhängung der Reichsacht wurde das Aufruhr-Regiment mit der Verhaftung Fettmilchs im Dezember 1614 gestürzt. Sieben Rädelsführer des Aufstandes wurden am 28. Februar 1616 auf dem Frankfurter Rossmarkt hingerichtet, weitere 23 verbannt.

 

Sturm der von V. Fettmilch geführten Frankfurter Handwerksgesellen auf die Judengasse, 1614 Empfehlungen Landgraf Georgs II. von Hessen-Darmstadt zur künftigen Behandlung der Juden Erneuerte Ordnung des Landgrafen Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt Verordnung von 1785 über die Einführung der deutschen Sprache in  jüdischen Geschäftsbüchern Glückwunsch-Medaillen der Darmstädter Judenschaft zum Regierungsantritt Landgraf Ludwigs X.

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Darstellung des Sturms auf die Frankfurter Judengasse am 22. August 1614 aus einer Folge zeitgenössischer "Zeitungsblätter" (Inst. f. Stadtgeschichte Frankfurt Chroniken S 1/1).