Tafel 20: Heilende Frauen - strafende Männer?
In der Grafschaft Isenburg-Büdingen gab es eine lange Tradition von Hexenverfolgungen.
1632-34 waren dort 194 Menschen durch das Wirken des Amtmanns Johann Hartlieb ums Leben gekommen.
Infolge der Kriegsereignisse wurden die Grafen und der Amtmann entmachtet. Nach dem Ende des Dreißigjährigen
Krieges wurde Hartlieb wieder in sein Amt gesetzt. 1652 richteten Büdinger Bürger und Rat
eine Bittschrift an den Grafen, dass man gegen die drey Weiber, welche wegen der Zauberei vor
17 oder 18 Jahren angeklagt worden waren, solchen Proceß reiteriren (=wiederaufnehmen) wölle.
In gleichem Sinn schrieben Gerichtsschöffen, Bürgermeister und sämbtliche Gemeinde des Amts Spielberg, -
soviel unserer schreiben können - daß uff das Zauberey- und Hexenwesen in diesem Spielberger Gericht
zu inquiriren und dasselbe durch Gottes Hülff und Beistand auszurotten wäre. Sie verpfändeten zur
Garantie der Prozesskosten sogar ihr Hab und Gut.
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