Tafel 24: Freistatt und Polizeistaat
In seinem "Toleranz-" oder "Freiheitsedikt" vom 29. März 1712 gab Graf
Ernst Kasimir von Isenburg-Büdingen der von den Isenburger Grafen schon seit der Jahrhundertwende
praktizierten Asylpolitik für Glaubensflüchtlinge aller Art eine Rechtsgrundlage. Motiv war neben der
persönlichen Haltung des Grafen, der dem Pietismus Philipp Jakob Speners nahestand, auch die
wirtschaftliche Belebung der durch den Dreißigjährigen Krieg verwüsteten Grafschaft durch
gewerblich aktive Neusiedler, der auch die im Isenburgischen wie in anderen hessischen Territorien
angelegten Hugenotten- und Waldenserkolonien dienen sollten.
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